Eva Kotthaus wird im Mai 1932 in Düsseldorf, als zweites Kind in eine Kaufmannsfamilie hineingeboren und erlebt, mit ihren vier Geschwistern, eine Kindheit, die vom Alltag des zweiten Weltkrieges geprägt ist.

Als Schauspielerin, ausgebildet an der Otto Falckenberg Schule in München, hat Eva Kotthaus, in Tübingen am Landestheater Württemberg-Hohenzollern, dann am Maxim – Gorki – Theater, Berlin, sowie am Deutschen Theater Berlin, ihre lange, erfolgreiche Bühnenlaufbahn begonnen.  Anschließend führt ihr Weg sie  ans Residenz Theater München, Karl-Heinz Stroux holt sie ans Schauspielhaus Düsseldorf und unter der Intendanz von Harry Buckwitz ist sie an den  Städtischen Bühnen Frankfurt engagiert. Spezialisiert auf anspruchsvolle Charakterdarstellungen, spielt sie am Schauspielhaus Zürich, Schauspiel Bern, den Ruhrfestspielen Recklinghausen, unter anderen großen Rollen, die Beatrice  in Shakespeares ”Viel Lärm um nichts”, die Rose Bernd – (”Rose Bernd“), die Marie im ”Woyzeck” und die Anna Kopecka – ”Schweyk im zweiten Weltkrieg”.

Gleichzeitig ist sie in anspruchsvollen Rollen im Film zu sehen, wie ”Kein Hüsung“,einer Literaturverfilmung von Arthur Pohl 1954. während dieser Dreharbeiten lernt sie ihren zukünftigen Ehemann, den Schauspieler, Regisseur und Schauspieldirektor Rudolf Krieg kennen.

Für ihre Darstellung der ”Anna Kaminski“ in Helmut Käutners ”Himmel ohne Sterne“ wird sie 1956, mit dem Bundesfilmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin, geehrt.

Eine internationale Arbeit  führt sie 1959 zu den Dreharbeiten mit dem Regisseur Fred Zinnemann, für den Film  ”The Nun`s Story“ an der Seite von Audrey Hepburn, nach Rom und in die  USA.

Seit 1965 übernimmt die Ausnahmeschauspielerin und inzwischen zweifache Mutter, nur noch Gastverträge, an ausgewählten Theatern, unter anderem, an den Städtischen Bühnen Mainz,  Krefeld,  Augsburg, dem Theater Heidelberg und spielt Rollen wie die Johanna  in  Berthold Brechts ”Die heilige Johanna der Schlachthöfe ”, die Elisabeth (”Maria Stuart“) und die Elisabeth Proctor  in  ”Hexenjagd“, Grusche – (”Der kaukasische Kreidekreis“) und  Frau John (”Die Ratten“), Gertrud (”Hamlet“) und Mutter Courage, die Mutter Wolfen (”Der Biberpelz“) und Claire Zachanassian (”Der Besuch der alten Dame“), um nur einige der Wichtigsten zu nennen.

Sie etabliert sich außerordentlich erfolgreich als ”Brecht“ Interpretin, steht in fast allen Frauenrollen Brechts auf der Bühne oder in Fernsehaufzeichnungen vor der Kamera und wird mehrfach mit hohen Preisen ausgezeichnet, darunter die zweimalige Verleihung des Großen Hersfeldpreises 1973 und 1977. Neben Freilichttheaterengagements und Tourneen entscheidet sie sich auch immer wieder für Rollen in Fernsehproduktionen wie ”Die Buchholzens“,”Derrick“, ”Ein Fall für Zwei“ , ”Die Schwarzwaldklinik“, ”Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg“, und viele mehr.

Im Ruhestand konzentriert sie sich vorwiegend auf Lesungen, spezialisiert sich bevorzugt auf deutsche Schriftstellerinnen in der Emigration.

Am 20.April 2020 wird sie, kurz vor ihrem 88. Geburtstag, von einer langen, schweren Krankheit erlöst.