„Theater heute“ hat die Ergebnisse seiner Jahresumfrage 2025 bekanntgegeben. 47 Theaterkritiker*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum bestimmten in einer Umfrage ihre persönlichen Favorit*innen in diversen Kategorien.

Mit sechs Nennungen wurde das Theater Magdeburg zum „Theater des Jahres“ gewählt. Das Schauspielensemble des Vier-Sparten-Hauses gastierte in diesem Jahr mit Jan Friedrichs Adaption des Romans „Blutbuch“ von Kim de L’Horizon beim Berliner Theatertreffen und gewann dort mit Carmen Steinert auch den Alfred-Kerr-Darstellerpreis.

Zur „Inszenierung des Jahres“ wurde die Musiktheaterproduktion „SANCTA“ von Florentina Holzinger gekürt (mit 9 Stimmen). Als „Stück des Jahres“ gilt den meisten Kritiker*innen Dea Lohers Comeback „Frau Yamamoto ist noch da“, uraufgeführt von Jette Steckel in Zürich.

„Schauspielerin des Jahres“ ist Julia Riedler für ihre Performance in „Fräulein Else“ frei nach Arthur Schnitzler, die sie gemeinsam mit Regisseurin Leonie Böhm am Wiener Volkstheater erarbeitet hat.

In der Kategorie „Schauspieler des Jahres“ wurden drei Männer mit je drei Stimmen geehrt: Thomas Schmauser (als Hendrik Höfgen in „Mephisto“ in der Regie von Jette Steckel an den Münchner Kammerspielen), Andreas Döhler (als Jachmann und andere in „Kleiner Mann – was nun?“ in der Regie von Frank Castorf am Berliner Ensemble) und Moritz Kienemann als Kriegsveteran Hinkemann in Ernst Tollers gleichnamigem Drama in der Regie von Anne Lenk am Deutschen Theater Berlin).

Weitere Auszeichnungen entfallen auf:

  • „Bühnenbild des Jahres“: Nikola Kneževic für „SANCTA“ von Florentina Holzinger (5 Stimmen)
  • „Kostümbild des Jahres“: Lara Roßwag (für ihre Arbeiten für Regisseur Emre Akal „Katzelmacher“ an den Mücnhner Kammerspielen und „Animal Farm“ in Hannover) sowie Teresa Vergho (für „Double Serpent“ von Sam Max/Ersan Mondtag in Wiesbaden und „Die Abweichlerin“ in der Regie von Karin Henkel am Deutschen Schauspielhaus Hamburg) mit jeweils 3 Stimmen.
  • „Video des Jahres“: das Kollektiv DARUM für „[EOL] End of Life“ am brut Wien
  • „Dramaturgie des Jahres“: Felix Ritter, Fernando Belfore, Judith Lebiez, Michele Rizzo, Miron Hakenbeck, Philipp Amelungsen, Renée Copraij, Sara Ostertag für „SANCTA“ von Florentina Holzinger (6 Stimmen)
  • Nachwuchsautor*innen: Kurdwin Ayub („Weiße Witwe“) und Arad Dabiri („DRUCK!“) mit je 3 Stimmen
  • Nachwuchsregisseur*innen: Kurdwin Ayub, Leonie Rebentisch („Gittersee“) und Anna Stiepani („Staubfrau“) mit je 3 Stimmen
  • Nachwuchsschauspieler: Moritz Kienemann („Hinkemann“) und Timur Frey („Double Serpent“) mit je 3 Stimmen

In der alljährlichen Umfrage werden die teilnehmenden Kritiker*innen auch nach dem „Ärgernis“ des Jahres gefragt. Mit 20 Nennungen belegt hier die fatale Berliner Kultur- und Sparpolitik den traurigen Spitzenplatz.