Die Kritiker*innenumfrage des Fachmagazins Die Deutsche Bühne präsentiert in ihrer Ausgustausgabe ihre diesjährige Besten-Auswahl. 59 Autor*innen des Blattes beteiligten sich an der Umfrage, mit der die Deutsche Bühne alle Sparten abdecken will: Schauspiel, Oper, Tanz und „experimentelle Formen“.
Die „überzeugendste Gesamtleistung“ lieferte mit acht Nennungen (sowie drei weiteren für Formate im Shutdown und je zwei Erwähnungen unter Schauspiel und Bühnenbild) die Münchner Kammerspiele unter dem scheidenden Intendanten Matthias Lilienthal. Auf Platz zwei und drei folgen das Staatstheater Kassel und das Schauspielhaus Bochum.
Die „überzeugendste“ Theaterarbeit „abseits der großen Zentren“ leistete laut den Beobachter*innen das Landestheater Schwaben Memmingen unter Kathrin Mädler, gefolgt vom Theater Regensburg, dem Theater Hagen und dem Neuen Theater Halle auf Platz 2. Die Liste der Freien Theater führt erneut das Münchner Metropoltheater, das Innovative Format die im Südwesten Deutschlands beheimateten 1:1 Concerts. In der Sparte „Bühnenbild / Kostüm / theatraler Raumsituation“ führen Susanne Kennedy und Paula Wellmann.
Den „herausragenden Regiebeitrag zur aktuellen Entwicklung des Schauspiels“ lieferte nach Ansicht der Kritiker*innen Johan Simons mit Hamlet in Bochum, gefolgt von Alexander Giesches Der Mensch erscheint im Holzän am Schauspielhaus Zürich und Katie Mitchells „Anatomie eines Suizids“. In der Tanzsparte setzte sich Florentina Holzinger (Tanz) vor Martin Schläpfer vom Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg und Georg Reischl vom Theater Regensburg durch. In der Opernsparte führt einmal mehr Barrie Kosky, Intendant der Komischen Oper Berlin.
Statt der Kategorie „Ärgernis des Jahres“ gibt es 2020 zwei neue Rubriken. Als „Format im Shutdown“ wurde das Streaming-Programm der Berliner Schaubühne gewürdigt. Unter „Kulturpolitik und Corona“ überwiegt – bei aller Anerkennung der Bemühungen – die Kritik an den oft schlecht koodrinierten Versuchen, die Kulturszene zu unterstützen.
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