Erich Sidler, Intendant des Deutschen Theaters Göttingen, wird das Haus vorzeitig verlassen. Er will seinen Vertrag bereits zum Ende der Spielzeit 2026/27 beenden, obwohl dieser bis 2029 läuft.
Hintergrund des Schrittes sind mögliche weitere finanzielle Einschnitte in den kommenden Jahren. „Mit dem massiven Sparprogramm von jährlich mehr als 600.000 Euro, das wir seit Sommer 2025 umsetzen, sind alle Sparmöglichkeiten ausgeschöpft“, so Sidler. „Sollte eine ausreichende Finanzierung ab 2027 wider Erwarten an der Beteiligung des Landes scheitern, führt kein Weg an Personalabbau durch betriebsbedingte Kündigungen vorbei.“ Seine Haltung in diesem Punkt, so Sidler weiter, habe er dem Aufsichtsrat stets klar kommuniziert: „Ich stand und stehe für betriebsbedingte Kündigungen nicht zur Verfügung. Da ich als Geschäftsführer jedoch in der Pflicht bin, eine Insolvenz des Deutschen Theaters in jedem Falle abzuwenden, trete ich zurück, um diesen Maßnahmen, wenn es denn nicht anders geht, um das Unternehmen zu retten, nicht im Wege zu stehen.“
Die Parteien waren durch den Beschluss des Rates der Stadt Göttingen wie auch des Kreistages des Landkreises Göttingen übereingekommen, das Deutsche Theater Göttingen ab 2027 wieder ausreichend zu finanzieren und insbesondere die Tarifsteigerungen der Mitarbeitenden in den Zuwendungen abzubilden. In jedem Fall, so Sidler, bleibe sein verfrühter Rückzug jedoch „sinnvoll“: „Auch für eine neue Leitung ist dieser Termin in vielerlei Hinsicht eine gute Voraussetzung, die Planung der nächsten Jahre, die von Baumaßnahmen und Interimsspielstätten geprägt sein werden, mitzugestalten und damit auch mitzuverantworten.“
Sidler leitet das Deutsche Theater Göttingen seit der Spielzeit 2014/2015.
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