Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung:

Ich frage wegen der Volksbühne. Sie waren die prägendste Künstlerin während René Polleschs Intendanz. Ihre und seine Arbeitsweisen ähneln sich in der utopischen Praxis.

Ich verdanke René unendlich viel und liebte ihn sehr. Ohne ihn hätte es „Ophelia“ nicht gegeben, die mit ihren Dimensionen und technischen Ansprüchen in dem Haus schwer durchzusetzen war. Wir mussten extra eine Industriehalle für die Proben im Sommer anmieten. Die Betriebsordnung verlangte, dass einer von der Volksbühne dort auf die Sicherheit zu achten habe. Da alle in den Ferien waren, übernahm René die Aufgabe. Im Übrigen – und das halte ich bei Intendanten für eine sehr seltene Notwendigkeit – ohne uns reinzureden. René war einer von den Guten.

Könnten Sie die Volksbühne nicht einfach übernehmen?

Ich bin aus den genannten Gründen zwiegespalten. Ich bräuchte ein gutes Budget und ein gutes Team. Irgendwer wird es tun müssen. Die Leute sind immer so besorgt. Ich denke, dass den Job lieber jemand machen sollte, der sich wie ich keine Sorgen um die Zukunft des Theaters macht.