Im Unterschied zu den darstellenden Künsten für erwachsenes Publikum sind für die junge Sparte umfangreiche Kooperationen mit großen Festivals oder internationalen Partnern bisher kaum erprobt. Dabei wäre es angesichts globaler Herausforderungen in der Zukunft insbesondere für junge Menschen wichtig, dass Theater Modelle für eine kollaborative Praxis entwickeln, die unterschiedliche Perspektiven und Kontexte problematisieren und Gemeinsamkeiten suchen. Mit dem Förderprogramm Jupiter – Darstellende Künste für junges Publikum unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Kinder- und Jugendtheater seit 2021 dabei, modellhafte und innovative Kooperationsprojekte zu entwickeln und umzusetzen. Für die geförderten Häuser eröffnen sich dadurch neue Formen sowie nationale und internationale Konstellationen des künstlerischen Austauschs.

 

Die Fachjury von Jupiter hat in ihrer jüngsten Sitzung 14 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Mio. Euro zur Förderung empfohlen: Beteiligt sind 14 Häuser mit einem kontinuierlichen Spielplanangebot für junges Publikum, welche im Rahmen von Jupiter mit Festivals, freien Gruppen und Künstlerinnen und Künstlern kooperieren, die zum Teil bislang kaum im Kinder- und Jugendtheater aktiv waren. Die geförderten Häuser kooperieren darüber hinaus mit Ausbildungsstätten wie Schauspiel- oder Regieschulen und Universitäten und zeigen jungen Theatermacherinnen damit die ästhetischen und innovativen Potentiale der jungen Sparte.

 

Gefördert werden in der zweiten Antragsrunde des Programms die folgenden Kooperationen:

 

Die geförderten Kooperationen spiegeln die große stilistische Vielfalt und Experimentierfreude der darstellenden Künste für junges Publikum wider: Es finden sich darunter u. a. eine ortsspezifische Wandertheaterperformance des Landestheater Eisenach entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und ein experimenteller Klangraum für partizipative und theatrale Formate im tjg. theater junge generation in Dresden. Das Projekt auf Kampnagel in Hamburg widmet sich in einer generationsübergreifenden Zusammenarbeit den Dimensionen von Krieg. Für das Comedia Theater Köln und das Impulse Theater Festival richtet das Theaterkollektiv Turbo Pascal eine Verkehrsübung für die Stadt von morgen ein. Viele der geförderten Produktionen binden bereits im Rechercheprozess Schülerinnen und Schüler ein und planen zudem eine barrierearme Umsetzung.